Sarajevo 2017 - Mal eben nach Bosnien

Im November 2017 reisten Mirko Ketz, Michael Ensinger, Hubert Hecht und Jürgen Bachhofer unter der Führung des Verbindungsstellenleiters der IPA Neuburg, Thomas Reindel, nach Bosnien.

Der „Kurztrip“ begann am Freitag Morgen am Flughafen München. Von dort ging es über Zagreb nach Sarajevo. Die Eindrücke die diese, noch immer vom Krieg gezeichneten Stadt bei uns hinterlassen hat, werden noch lange in Erinnerung bleiben.

Empfang Flughafen
Empfang Flughafen

Am Flughafen Sarajevo wurden wir von unseren Gastgebern abgeholt und zum Hotel gebracht. Man kümmerte sich und bewirtete uns mit einer Herzlichkeit, die man wohl nur in einem fremden Kulturkreis findet. Gastfreundschaft wird in Sarajevo sehr groß geschrieben.

Sowohl kulinarische wie sehenswerte Höhepunkte folgten aufeinander. Am eindrucksvollsten war aber wohl die Besichtigung des Versorgungstunnels zwischen der Stadt und dem Flughafen Sarajevo.

Der Sarajevo-Tunnel war als Fluchttunnel während der Belagerung von Sarajevo (1992–1995) erbaut worden. Er war eine unterirdische Verbindung unter der Start- und Landebahn des Flughafens Sarajevo und der angrenzenden Vorort-Gemeinde, die nicht belagert war. Das Gebiet zwischen dem Flughafen und der Vorortgemeinde war von serbischen Truppen besetzt.
Ab Mitte 1993 diente dieser Tunnel sowohl zur Flucht, als auch zur Versorgung der belagerten Stadt.
Der Tunnel konnte nur im Einbahnsystem genutzt werden. Menschengruppen zwischen 20 und 1.000 Personen liefen durch den Tunnel, wobei jeder noch etwa 50 kg Nahrungsmittel mit sich schleppte. Die Wegzeit für größere Gruppen lag bei bis zu zwei Stunden, im Durchschnitt nutzten 4.000 Menschen pro Tag den Tunnel. Aufgrund des permanenten Beschusses durch die Serben und der Gefahr durch die Scharfschützen wurde der Materialtransport in der Nacht durchgeführt und so pro Nacht etwa 20 Tonnen transportiert.
Für unsere bosnischen Gastgeber, alles ehemalige Verteidiger der Stadt und nun im Polizeidienst oder bereits im Ruhestand, war der Besuch ein sehr bewegender Rückblick. Keiner unserer Begleiter war seit dem Krieg wieder am Tunneleingang gewesen.

   
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